Sterben, Tod, Trauer, Abschied und der Umgang mit Trauernden – all das stellt Menschen manchmal vor ziemlich große Herausforderungen. Wenn diese Trauernden dann noch Eltern sind, die gerade ihr Kind verloren haben, steigt die eigene Hilflosigkeit ins Unermessliche. Es widerspricht vollkommen der Natur, wenn Kinder sterben und allein dieser Gedanke übersteigt die Vorstellungskraft vieler Passivbetroffener.

Eltern haben das Wichtigste in ihrem Leben unwiederbringlich verloren. Die Welt hört auf sich zu drehen, während im Außen alles normal weiterzulaufen scheint. Es gibt lange Zeit keinen Halt mehr und manchmal laufen sie Gefahr, im tosenden Meer ihrer Trauer unterzugehen.

Verwaiste Eltern sind in ihrem Schmerz auf empathische Mitmenschen, Begegnung auf Augenhöhe, Verständnis und Rücksichtnahme angewiesen. Denn sie kämpfen nach dem Verlust ihres Kindes eine Zeitlang um nichts weniger als ums eigene Überleben. Nicht wenige von ihnen drohen an ihrem neuen Leben ohne Kind zu zerbrechen. Und in einem Gefühlschaos aus Schmerz, Sehnsucht, Traurigkeit, Wut und noch so vielen weiteren Emotionen, bricht leider viel zu oft ein weiterer großer Halt weg: Der Rückhalt durch Sozialkontakte.

„Die Kommunikation zwischen Sterneneltern und ihrem Umfeld gestaltet sich immer mehr zum Spießrutenlauf.“

Bei der Konfrontation mit dem Thema Kindstod ist das Umfeld oft ratlos, möchte so gerne etwas sagen oder tun, was ein klein wenig hilft. Möchte den Sterneneltern ihren Schmerz ein Stück weit nehmen. Doch dazu sind sie leider nicht in der Lage. Denn das kann niemand. Und aus Angst, etwas Falsches zu sagen, verfallen sie oft in eine sprachlose Erstarrung. Oder sie bedienen sich landläufiger und leerer Phrasen, die zwar die eigene Hilflosigkeit überspielen, die Eltern aber tief verletzen. Die Kommunikation zwischen Sterneneltern und ihrem Umfeld gestaltet sich immer mehr zum Spießrutenlauf.

Diese verzweifelten Eltern stehen vor einem Scherbenhaufen ihres Lebens – und das eben häufig auch noch ohne Unterstützung aus dem Umfeld.

Aus diesem Grund stand bei mir der Mementotag 2020 unter dem Motto „Kommunikation zwischen betroffenen verwaisten Eltern und denjenigen, die mit ihnen in Kontakt treten“ – seien es Familie und Freunde oder auch Ärzte, Hebammen, Kliniken, Bestatter etc. Aus einer Challenge auf meinem Instagram-Account Julia begleitet, die ich gemeinsam mit meiner wundervollen Community veranstaltet habe, wurde ein Wegweiser für den Umgang mit verwaisten Eltern geboren – eine Begegnungshilfe von Sterneneltern für einen empathischen Umgang mit Sterneneltern.

Eine Begegnungshilfe von Sterneneltern für Sterneneltern:

Durch dieses Projekt entstand er also:

Ein Wegweiser im Umgang mit Sterneneltern

Eine Begegnungshilfe für alle, die mit verwaisten Eltern in Kontakt kommen

Der Wegweiser bietet Impulse, um aus der eigenen Sprach- und Hilflosigkeit hinauszukommen und den verzweifelten und gebrochenen Eltern eine Stütze zu sein. Er bietet Impulse, um den Eltern die Hand zu reichen und sie ein Stück weit durch ihre Trauer zu begleiten.

Unterhalb kannst du dir den Wegweiser kostenlos herunterladen und mit Freunden, Familie, Bekannten oder auch Ärzten, Hebammen, Bestattern, Familienzentren etc. teilen. Verschicke ihn virtuell per E-Mail, Messenger, in den sozialen Medien oder gebe ihn auch gerne ausgedruckt weiter. Bringen wir den Wegweiser in die Welt hinaus und lassen ihn überall dort präsent werden, wo Menschen mit Sterneneltern in Berührung kommen.

Damit das soziale Umfeld zu einem Trittstein wird – und nicht zum Stolperstein.

Lade dir den Wegweiser hier kostenlos herunter:

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EIN WEGWEISER IM UMGANG MIT STERNENELTERN

Denn es sind all die vielen kleinen Gesten, die lieben Worte und Gedanken von Menschen, die durch ein ähnliches Schicksal miteinander verbunden sind – die Summe dessen verändert unsere Welt Tag für Tag ein Stückchen mehr. ⁠

Und eines Tages, nachdem viele Menschen ihr Herz geöffnet und ihren Schmerz, aber auch ihre Liebe, geteilt haben – eines Tages da wird es vollkommen normal sein, dass Eltern über ihre verstorbenen Kinder sprechen und sie betrauern. ⁠

Und unsere Mitmenschen werden einfach da sein, zuhören und ihr Herz für uns öffnen.

Julia begleitet

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